Medical Students at the Medical University of Vienna may apply for a project study that follows a Diploma study. More information is available at the ‚Diplomarbeitsbörse‚.
Title: Parasitäre Erkrankungen (1) – In vitro-Wirksamkeit von Naturstoffen gegen pathogene Protozoen
Main responsible researcher: PhD Roland Hellinger
Where: Institut für Pharmakologie, Zentrum für Physiologie und Pharmakologie, Währinger Strasse 13a, 1090 Wien
For further information contact: roland.hellinger@meduniwien.ac.at
Description: Insgesamt sind über 100.000 Protozoen-Arten beschrieben, von denen mindestens 1/5 Parasiten sind, etwa 80 verschiedene Protozoen-Arten sind Parasiten des Menschen. Laut Schätzungen der WHO sind fast 2 Milliarden Menschen mit Protozoen infiziert; die Angaben über die Zahl der Todesfälle durch Protozoen-Infektionen pro Jahr schwanken zwischen 1,2 bis 3 Millionen. Beispielsweise, sind bis zu 1 Million Menschen weltweit von kutaner Leishmaniose betroffen (Quelle: https://dndi.org/diseases/cutaneous-leishmaniasis/facts/) und die Trichomonose gilt als die häufigste Geschlechtskrankheit überhaupt. Die Vereinten Nationen haben in ihren Entwicklungszielen zu vermehrtem Engagement gegen diese Erkrankungen aufgerufen. Bislang gibt es gegen keine einzige Parasitose eine wirksame Impfung und viele der zugelassenen Medikamente zur Therapie von Protozoen-Infektionen haben eine eingeschränkte Wirksamkeit und zum Teil schwere Nebenwirkungen. Es ist daher notwendig, nach neuen Arzneimittelkandidaten zur Behandlung von parasitären Erkrankungen zu suchen. Zwei Projektstudien für das SSM3 Wahlpflichtfach mit der Möglichkeit einer anschließenden Diplomarbeit werden angeboten. Im Zuge der Diplomarbeiten wird an der Identifizierung und Isolierung von Naturstoffen (1) und deren in vitro Aktivität gegen verschiedene Protozoen (2) gearbeitet. Die Arbeitsgruppen von Dr. Roland Hellinger beschäftigt sich mit der Analytik und Pharmakologie von bioaktiven Pflanzenpeptiden. Als Hauptvertreter zählen dazu die Defensine, Orbitide, Knottins und Zyklotide (Arnison, PG., et al., Nat Prod Rep., 2013). Beispielsweise, sind die sogenannten Zyklotide („cyclotides“ im Engl.) extrem stabile Moleküle aufgrund ihres zyklischen Peptidrückgrats und drei Zysteinknoten („cystine-knot“). Einige dieser Peptide sind extrem potente Proteaseinhibitoren (Hellinger et a. 2018 Drug Disc Tod.). Kürzlich wurden Proteasen der Prolyl Oligopeptidase Familie entdeckt, welche in der Leishmania-Wirtszell-Interaktion eine Rolle spielen (Lasse C et al. 2020 Front Microbiol.). Eine pharmakologische Inhibierung der Proteasen führt zu einer verringerten Wirtszellinfektion. Im Zuge der Diplomarbeit (1) werden Proben auf ihre Proteaseinhibierung überprüft und Reinstoffe isoliert. Dabei kommen modernste Verfahren zur Anwendung: Flüssigkeitschromatograpie, hochauflösende massenspektrometrische Instrumente wie MALDI-TOF/TOF-MS Systeme, Enzymaktivitätsassays im Hochdurchsatz Format. Die Arbeitsgruppe Molekulare Parasitologie von Julia Walochnik beschäftigt sich mit der Typisierung und den Pathomechanismen von Protozoen und der Prävention und Therapie von Protozoen-Infektionen. Im Zuge der Diplomarbeit (2) werden in vitro Zellkulturen angelegt und die Wirksamkeiten der isolierten Substanzen in Mikrotiterplattensystemen ermittelt. Hierzu kommen verschiedene Zellzähler, mikroskopische Verfahren, Mikrofotographie und computerunterstützte Datenanalyse zum Einsatz.
Anzahl betreubarer Studierender: 1
Art der Studie: Labor/Arzneimittelforschungentwicklung/Bioaktivitätsscreening
Fachbereich: Pharmakologie und Parastologie
Freie Plätze: 1